EINSATZBIBLIOTHEK #2 - MANCHESTER, UK 2017
OPERATION GLADE
MANCHESTER 2022 - Der Terroranschlag in Manchester am 22. Mai 2017 war ein islamistisches Selbstmordattentat, das nach einem Popkonzert der US-amerikanischen Sängerin Ariana Grande in der Manchester Arena in Manchester verübt wurde. Der Anschlag war der schwerste im Vereinigten Königreich und das erste Selbstmordattentat seit den Terroranschlägen am 7. Juli 2005 in London. 23 Menschen, darunter der Attentäter, wurden getötet. 116 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Im Mai 2018 wurde die Zahl der insgesamt Verletzten auf über 800 korrigiert. Unter den Todesopfern waren auch Kinder, ebenso waren zwölf der Verletzten jünger als 16 Jahre. Das jüngste bei dem Anschlag getötete Kind war acht Jahre alt.

Lage:
In der Konzerthalle "Manchester Arena" sind 21.000 Plätze verfügbar. Am 22. Mai 2017 sind 14.200 Menschen anwesend - überproportional viele davon sind junge Mädchen. Die US amerikanische Künstlerin Ariana Grande beendete kurz zuvor ihr Konzert. Die Besucher bewegen sich langsam in Richtung der Ausgänge.
Um 2215 meldet ein Vater einen Verdächtigen an einen Sicherheitsmitarbeiter der Konzerthalle, da jener einen schweren Rucksack tragen würde. Der Verdächtige saß bereits ca. 1h im Foyer. Ein Sicherheitsmitarbeiter beobachtete den Verdächtigen, aber intervenierte nicht an, da er bei einer potentiell falschen Verdächtigung nicht als Rassist gelten wollte, als dieser sagte, dass er nur auf einen Freunde wartete. Der Sicherheitsmitarbeiter versuchte die Beobachtung an die Einsatzzentrale zu melden, was aufgrund eines besetzten Funkkreises fehlschlug. Um 2231 setzte sich der Verdächtige in der östlichen Ausgangs-Vorhalle mit einem improvisierten Sprengsatz aus 32Kg TAPT und Nägeln um.
EIGENE KRÄFTE: Eine 43 jährige Polizistin außer Dienst ist sofort tot. Erster am Einsatzort ist ein Arzt außer Dienst. 4 Polizeibeamte sind gemeinsam in der angrenzenden Victoria Station eingesetzt. Es sind keine Kräfte unmittelbar am Anschlagsort.
Präventive Perspektive: Leiter Sicherheitsmanagement
AUFTRAG: Eigene Kräfte sind im Rahmen eines Konzerts als Sicherheitsteam eingesetzt. Ihre Limitationen sind ökonomisch, rechtlich und im Ablauf durch die Geschäftsleitung geregelt. Ihre ökonomische Verantwortung besteht darin, dass durch einen Konzertabbruch dem Unternehmen ein wirtschaftlicher Schaden im 8 stelligen Bereich entsteht. Ihr Auftrag ist die Koordination des regulären Geschäftsbetriebs, aber auch die Übernahme der Verantwortung in Sonderlagen.
DURCHFÜHRUNG: Sie übernehmen die Funktion eines Sicherheitsmitarbeiters auf operativer Ebene und anschließend der eines Sicherheitsmanagers, um die ersten Maßnahmen zu koordinieren. Die Ausbildung stellt sie in beide Perspektiven, um die Umsetzbarkeit Ihrer Aufträge und Anweisungen auf Machbarkeit zu überprüfen.
SOP (Standard Operating Procedure): Handlungsanweisung Sonderlagen Sicherheitsunternehmen
Multi-User - Präventive Perspektive: Sicherheitsunternehmen
DURCHFÜHRUNG: Sie und ihr Team übernehmen auf operativer UND Führungsebene zeitgleich Verantwortung. Während der Lage arbeiten Sie in der Rolle eines Sicherheitsmanagers und operativer Sicherheitsmitarbeiter zusammen, um die Lage zu bewältigen.
SOP (Standard Operating Procedure): Handlugnsanweisung Sonderlagen Sicherheitsunternehmen. Improvisation.
Reaktive Perspektive: Polizei
AUFTRAG: Eigene Kräfte sind im Rahmen einer Lebensbedrohlichen Einsatzlage (LeBel) eingesetzt, um das Konzertgelände zu sichern.
DURCHFÜHRUNG: Erste Kräfte vor Ort übernehmen die Einsatzleitung und suchen den Tatort nach Tätern und weiteren Sprengsätzen ab.
SOP (Standard Operating Procedure): Erste Kräfte übernehmen gleichzeitig auch Einsatzleiter-Aufgaben.
Sie haben in der VR mit ihrem Team den Tatort erreicht und erstellen ein Lagebild, helfen bei der Evakuierung von Verletzten und koordinieren das Eintreffen von weiteren Einsatzkräften. Sie verstehen, dass ihr Auftrag NICHT nur die eigentliche Gefahrenabwehr, sondern auch die Übernahme der Leitung vor Ort ist. Für Sie ist die Lage völlig unklar, da Gepäckstücke ggf. zusätzliche Sprengsätze enthalten. In der Gemengelage der Flüchtenden müssen Sie mögliche Verdächtige erkennen und diese im Rahmen der Gefahrenabwehr isolieren.
Multi-User - Reaktive Perspektive: Rettungskräfte
COMMING SOON

Ausbilderkommentar:
In der Realsituation gab es große Kommunikationsschwierigkeiten. Sowohl in der Anbahnung der Lage, als auch während der Lage zwischen Einsatzkräften. Verzögerungen in der Lebensrettung durch Führungs-Inkompetenz war die Folge.
Als historisch größter Anschlag in Groß Britannien geht dieser vorerst in die Geschichte ein und ist daher für alle Art von
Einsatzkräften relevant.
Ausbildungsziel:
Der Auszubildende beherrscht den Standard-Handlungsablauf in der Sonderlage Bombendrohung bzw. Anschlag.
Ausbilder Learnings:
Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Anschlag haben gezeigt, dass es von Nachrichtendiensten im Vorfeld erhebliche Verfehlungen gegeben hat. Polizeiliche und sonstige Sicherheits- und Rettungskräfte haben sich vor der Realität zu verantworten, dass nicht alle Lagen verhindert werden und müssen in diesem Kontext in der Ausbildung besser verzahnt werden, wodurch die Kommunikation auf Arbeits- und Führungsebene erleichtert wird. In Lagen dieser Art müssen Rettungskräfte und der Sicherung von bewaffneten Schutzkräften in die rote Zone geführt und geschützt werden. Es ist unbedingt zu verhindern, dass Rettungskräfte in einer unklaren Lage alleine in ungesicherten Bereichen vorgehen und agieren müssen, da nicht genug Kräfte zur Gefahrenabwehr verfügbar sind oder unklar ist, was die rote Zone überhaupt ist. Außerdem ist relevant sich begreiflich zu machen, dass die Lage auch anders hätte ausgehen können, wenn bspw. der Mitarbeiter am Anfang nicht gezögert hätte.
Die Verantwortung für das nicht-eingreifen aufgrund von Racial-Profiling Beschuldigungs-Ängsten trotz der OFFENSICHTLICH sehr verdächtigen Beladung im Rucksack des Verdächtigen ist hier führungspolitisch zu klären, da dieses Thema vermutlich an vielen Dienststellen und vielen Unternehmen eine Rolle spielt. Es gilt hier auf Führungsebene eine ZWEIFELSFREIE Handlungsanweisung zu erstellen und diese auch einzufordern, wer, was, wann, wozu tut. Es ist wenig effektiv, wenn Kräften zwar Achtsamkeit ausgebildet wird, sie aber in der Realität bewusst ignoriert wird. Die dadurch entstehende Inkompetenz ist auch durch die Militarisierung von Einsatzkräften nicht kausal zu bekämpfen